Im Rahmen der Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchung (Vorsorge) hilft der PSA-Test, den Prostatakrebs in einem Frühstadium zu entdecken. Hierbei wird das Enzym Prostata-spezifisches Antigen (PSA) , das nur in der Prostata gebildet wird, gemessen.

Mit steigendem PSA-Wert nimmt das Risiko für das Vorliegen einer Prostatakrebs-Erkrankung zu. Allerdings tritt ein erhöhter PSA-Wert auch bei vielen gutartigen Prostataerkrankungen und entzündlichen Veränderungen der Prostata auf und ist daher auf keinen Fall beweisend für Prostatakrebs.

Neben der absoluten Höhe des PSA-Wertes wird auch das nicht an Eiweiß-gebundene sog. freie PSA bestimmt. Die Änderungen der über die Monate/Jahre gemessenen Werte ( sog. PSA-Anstiegsgeschwindigkeit) und das Verhältnis der gemessenen PSA-Werte zum Alter des Mannes und zur im transrektalen Ultraschall gemessenen Prostatagröße (sog. PSA-Dichte) und zum Tastbefund der Prostata bestimmen das weitere Vorgehen, ob eine Biopsie (Gewebsprobenentnahme) aus der Prostata durchgeführt wird. Hierbei werden moderne computergestützte Programme (ProstataClass-Programm) eingesetzt, die aus dem Alter des Patienten, des PSA-und fPSA-Wertes , der im transrektalen Ultraschall gemessenen Prostatagröße und des Tastbefundes der Prostata die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Prostatakrebses ableiten.

Ein exakter Schwellenwert, unterhalb dessen ein Prostatakarzinom ausgeschlossen ist, existiert nicht :

Bei jüngeren Patienten kann daher auch ein PSA-Wert von unter 2,5 ng/ml , wenn dieser Wert sich innerhalb eines kürzeren Zeitraumes von niedrigeren Werten aus schnell erhöht hat, ein Indiz für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms sein.

Altersabhängigkeit von PSA-Normwerten:

Alter Normalwert
50 – 59 Jahre < 3,0 ng/ml
60 – 69 Jahre < 4,0 ng/ml
Über 70 Jahre < 5,0 ng/ml

Auch wenn in den Medien der PSA-Test in den letzten Jahren kritisch bewertet wurde , hat die Europäische Screening-Studie (ERSPC) an 182.000 Männern in Europa bewiesen, dass durch eine regelmäßige (jährliche) PSA-gesteuerte Vorsorge beim Mann das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu sterben halbiert werden kann .

Daher sollte der PSA-(fPSA)-Test mit der tramsrektalen Sonographie als jährliche Vorsorge-Untersuchung jedem Mann dringend empfohlen werden.

Übertherapien nach einer Prostatakrebs-Diagnose können sehr gut vermieden werden, wenn der behandelnde Urologe das Risikoprofil des Tumors und des Patienten genau abschätzt. So kann im Einzelfall eine aktive Überwachung mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen eine nicht-invasive, nicht operative und sinnvolle Therapiealternative darstellen.

Programme zur Prostatakrebs-Risiko-Abschätzung:

“ProstataClass”-Programm

“ProstataClass 2008/4.2”

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