Vasektomie (Sterilisation beim Mann )

  • Wann ist eine Vasektomie sinnvoll ?

    Die Vasektomie ist ein operativer Eingriff beim Mann, mit dem – wenn keine weiteren Kinder gewünscht sind (abgeschlossene Familienplanung)-  eine dauerhaften Unfruchtbarkeit beim Mann sicher und einfach erzielt wird. Auch bei möglichen Gefahren für Mutter und Kind bei einer erneuten Schwangerschaft der Frau ist eine Sterilisation des Mannes zu erwägen. Oftmals kann auch eine hohe finanzielle Belastung durch ein weiteres Kind ein Grund für die Vasektomie sein.

  • Ist eine Vasektomie ein Standardeingriff ?

    Weltweit ist die Vasektomie der am häufigsten durchgeführte Eingriff . Bislang haben sich über 50 Millionen Männer weltweit sterilisieren lassen, mit zunehmender Tendenz. In Neuseeland liegt die OP-Rate mit ca. 23 % weltweit am höchsten, in Europa liegt die OP-Rate halb so hoch. Für jeden Urologen bedeutet die Operation absolute Routine und wird in aller Regel ambulant in Lokalanaesthesie (lokaler Betäubung) durchgeführt. Bei gesunden Männern müssen keine aufwendigen praeoperativen Untersuchungen erfolgen.

  • Was sollte vor einer Vasektomie beachtet werden ?

    Da es sich bei der Sterilisation des Mannes in aller Regel um eine endgültige Maßnahme handelt, sollte der Entschluss zur Operation reiflich überlegt und mit der Partnerin besprochen sein.

    Damit können Spannungen nach der Operation (Sterilisationsneurosen) vermieden werden. Bedenken ist auch, dass in sehr seltenen Fällen sich die familiäre Situation später durch eine Trennung oder einen Todesfall verändern kann und in Folge möglicherweise ein erneuter Kinderwunsch beim Mann auftreten kann.

  • Wie wird eine Vasektomie durchgeführt?

    Wir bieten die Vasektomie als ambulante Operation in der Praxis an. Vor der Operation ist ein Beratungs- und Untersuchungs-
    termin in der Sprechstunde notwendig. Hierbei erfolgt das Aufklärungsgespräch über die Operation und deren Kosten.  Zur Operationsvorbereitung sollten 7 Tage vor der Operation keine blutverdünnenden Medikamente von dem Patienten eingenommen werden. Zur Operation muss der Patient nicht nüchtern erscheinen.

    Nach lokaler Anaesthesie (Betäubung) des Samenstranges  und der Hodenhaut wird mit der von Dr.Dierkopf angewandten Non-Skalpell-Technik die Haut am Hodensack ca. 1 cm aufgespreizt und der Samenleiter  mobilisiert und ein ca. 1 – 2 cm langes Stück des Samenleiters entfernt. Die Samenleiterenden werden anschließend doppelt unterbunden und vernäht. Die Haut wird mit einem dünnen selbstauflösenden Nahtmaterial zugenäht. Eine Fädenentfernung ist daher postoperativ nicht notwendig. Die Operation wird immer beidseitig durchgeführt.

    Die Operation dauert in etwa 20-30 Minuten, wonach der Patient nach einer kurzen Ruhepause am besten in Begleitung die Praxis verlassen kann.

  • Welche Komplikationen können nach Vasektomie auftreten?

    Sehr selten können nach einer Vasektomie Komplikationen wie eine Nachblutung mit Haematombildung ( Bildung eines Blutergusses ) und eine Schwellung des Hodensackes auftreten. Fieberhafte Infektionen der Nebenhoden (Epididymitis) sind extrem selten .

    Wichtig ist zu wissen, dass eine Vasektomie nicht zu Libidostörungen (verminderte Lust auf Sexualität), zur Erektilen Dysfunktion (Erektionsstörungen) und zu einem Hypogonadismus (Testosteronmangel) führt.

  • Welche Risiken gibt es nach Vasektomie?

    Bislang wurde in wissenschaftlichen Studien kein sicherer Nachweis für ein erhöhten Hodenkrebs- oder Prostatakrebs-Risiko nach einer Vasektomie erbracht. Auf Grund der derzeitigen Datenlage sollte der Patient aber darüber aufgeklärt werden, dass möglicherweise ein erhöhtes Prostatakrebs-Risiko im Einzelfall (z.B. familiäre Belastung) bestehen könnte.

  • Welche Verhaltensmaßnahme sollten nach Vasektomie eingehalten werden?

    Nach der Operation sollte der Patient sich mindestens einen Tag schonen und zur Wundkontrolle die Praxis aufsuchen. Nach dem Duschen sollten der Hodensack abgetupft und nicht abgerieben werden, damit sich die Hautnähte nicht vorzeitig auflösen. Baden oder Saunabäder sollten erst 14 Tage nach der Operation erfolgen. Sexualität sollte erst nach Abschluß der Wundheilung (Auflösen der Hautfäden) ca. 14 Tage nach der Vasektomie wieder aufgenommen werden.

  • Wie wird der Erfolg der Vasektomie kontrolliert?

    Der Nachweis einer dauerhaften Unfruchtbarkeit nach Vasektomie erfolgt durch mindestens 3 Spermienproben 4, 8 und 12 Wochen nach der Operation.  Hierzu werden den Patienten am OP-Ende 3 Probenbecher mitgegeben.

    Erst wenn die letzte Spermienprobe keinen Spermiennachweis (Azoospermie) unter dem Mikroskop zeigt, kann auf empfängnisverhütende Maßnahmen verzichtet werden.

  • Wie sicher ist die Vasektomie als Verhütungsmaßnahme ?

    Die Vasektomie ist die sicherste Verhütungsmethode für den Mann. Der Pearl Index beträgt für die Vasektomie 0,1 ( d.h. von 1000 Paaren, die ein Jahr lang ungeschützten Geschlechtsverkehr haben und auf diese Verhütungsmethode vertrauen, wird nur eine Frau schwanger. Der Pearl-Index der Anti-Baby- Pille liegt vergleichsweise bei 0,1 – 0,9  .

  • Wie hoch sind die Kosten einer Vasektomie?

    Nach §24a SGB V ist die ärztliche Beratung und Untersuchung zur

    Empfängnisverhütung – also der Beratungs- und Untersuchungstermin vor der Vasektomie – sowohl bei der Frau, als auch beim Mann eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) .

    Im §24b SGB V ist festgelegt, dass Maßnahmen zur Sterilisation keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind, außer eine Sterilisation ist wegen Krankheit erforderlich (z.B. Erbkrankheit) .

    Privatversicherte Patienten tragen die gleichen Kosten nach einer Vasektomie.

    Die Kosten für die Operation und Nachkontrollen liegen momentan in Deutschland zwischen 600 – 750 € und damit deutlich niedriger als im Ausland. Viele Patienten aus den USA suchen daher unsere Praxis zur Vasektomie auf.

  • Kann eine Vasektomie rückgängig gemacht werden?

    Da es sich bei der Sterilisation des Mannes in aller Regel um eine endgültige Maßnahme handelt, sollte der Entschluss zur Operation reiflich überlegt und mit der Partnerin besprochen sein.
    Damit können Spannungen nach der Operation (Sterilisationsneurosen) vermieden werden. Bedenken ist auch, dass in sehr seltenen Fällen sich die familiäre Situation später durch eine Trennung oder einen Todesfall verändern kann und in Folge möglicherweise ein erneuter Kinderwunsch beim Mann auftreten kann.

  • Beratungshinweis zur Entscheidungsfindung für eine Vasektomie

    Die Deutscher Gesellschaft für Urologie sieht den Hauptgrund für eine Sterilisation in einer abgeschlossene Familienplanung und den Wunsch nach einer sicheren Verhütungsmethode, die für die Partnerin nicht belastend ist.

    Der Eingriff muss zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit zu führen.

    Von einer Vasektomie( Sterilisation) wird abgeraten, wenn der Mann keine feste Partnerschaft und noch keine Kinder hat, < 30 Jahre alt ist oder wenn chronische Schmerzen in den Hoden oder eine schwere Allgemeinerkrankung vorliegen. Eine seelische Krise sollte auch ausgeschlossen werden.

    Dieser Beratungshinweis erfolgt vor dem Hintergrund, dass Lebens-beeinflussende Entscheidungen im jüngeren Alter ( < 30 Jahre ) oftmals später bereut werden, bei einer hohen Scheidungsrate in Deutschland (< 50 %) wieder beim Mann ein späterer Kinderwunsch bei einer neuen festen Partnerschaft entstehen kann und auch momentane Einstellungen (z.B. dass man sich, keine Kinder mehr wünscht ) sich im weiteren Lebensverlauf ändern können.